Harter Crash bei Berglauf-WM! - Und dann...
02.09.2025 18:37
Nun ist die diesjährige Masters Berglauf-WM in Meduno (Italien), mein ausgemachtes Lauf-Highlight des Jahres, auch schon wieder Geschichte.
Als Fazit gibt es Licht und Schatten zu berichten, aber auch ein unglaubliches Resultat. Aber okay, der Reihe nach:
Die Bedingungen im Vorfeld des Berglaufs waren alles andere als berauschend. Tagelange heftigste Unwetter mit Starkregen von 200-300 Litern pro Quadratmeter hätten wohl auch schon einen Volkslauf in der Stadt weniger vergnüglich erscheinen lassen, aber einen Berglauf auf Trails ohne befestigten Untergrund und bei 5km Länge und über 800 Höhenmetern einer durchschnittlichen Steigung von mehr als 16%(!) vor der Nase zu haben, brachte meine Lust auf's Laufen nahe einem absoluten Tiefpunkt. Nun ja, jetzt war ich extra 7 Std. hingefahren, so dass ich mich davon natürlich nicht vom Start habe abhalten lassen, aber ein wenig mulmig war mir in Anbetracht der bevorstehenden Schlammschlacht in den Bergen schon zu Mute.
Was ich aber vor dem Start nicht ahnen konnte, der Schlamm und das unwegsame Gelände erwiesen sich als mein kleinstes Problem.
Da es pünktlich zum Start am Freitagmorgen aufgehört hatte zu regnen, stand ich dann doch etwas motivierter an der Startlinie als gedacht, doch meine Freude über diese unverhoffte Verbesserung der Bedingungen und auf den dann möglicherweise doch nicht ganz so ekelhaften Lauf, währte nach dem Startschuss ziemlich genau 10 Sekunden! Im Vollsprint, um eine möglichst gute vordere Position in den engen Bergwegen zu haben, auf denen das Überholen oft sehr schwer und stellenweise schlicht unmöglich war, wollte ich die Hauptstraße von Meduno verlassen. Dann kam die erste Kurve und jemand hat mich exakt im Kurvenscheitel von hinten umgegrätscht, so dass ich erst waagrecht in der Luft und kurze Zeit später ordentlich lädiert auf eben jener Hauptstraße lag. Im Fußball wäre das eine klare rote Karte gewesen, bei einer Berglauf-WM spricht man bei sowas wohl von "internationaler Härte". Wie auch immer, es war ein heftiger Einschlag und ich plötzlich ein Hinder- und Ärgernis für das restliche Feld, das ja nun auch noch eine menschliche Hürde zu überwinden hatte.
Tja, und da war er wieder.....der absolute Tiefpunkt!
Glücklicherweise habe ich mir beim Sturz nichts gebrochen und konnte das Rennen wieder aufnehmen. Mit ordentlich Wut im Bauch bin ich also dem Feld hinterher gehechelt, konnte noch viele Plätze gutmachen, aber natürlich waren die Leute ganz vorne, dort wo die Post abgeht, längst über alle Berge (im wahrsten Sinne).
Trotzdem habe ich beim Laufen gemerkt, dass ich erstens in einer Tagesform bin, wie man sie nur selten hat und zweitens die Wut offensichtlich ganz gut in positive Energie umsetzen konnte. Mit einer Zeit von 40:20 min. kam ich dann im Ziel an. Dem "ungewöhnlichen" Rennverlauf geschuldet hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Ahnung, welche Platzierung letztlich rauskam und als sich das dann (kaum 4 Std. später :-)) änderte, weil endlich die Ergebnisliste veröffentlich wurde, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich war tatsächlich noch der schnellste Deutsche und auf Gesamtrang 7 meiner AK gelaufen!
Top10 der Welt! Oh Mann, was für ein Gefühl und wenn der Preis dafür die bleibenden Sturznarben waren, dann zahle ich den gerne :-). Daran, was ohne den Sturz möglich gewesen wäre, wollte und durfte ich gar nicht denken, denn auch wenn ich völlig unschuldig daran war und auch keine Chance hatte ihn zu verhindern, ich sage ja selbst immer: "...hätte, wäre, wenn zählt im Sport nicht!" und das gilt natürlich auch für mich.
Ohnehin überwiegt jetzt das geile Gefühl dieser Top-Platzierung und was von der WM für mich persönlich bleibt, sind im Wesentlichen drei Dinge:
1. Manche Narben zieht man sich gerne zu! :-)
2. Aufgeben tut man nur Briefe!
und natürlich vor allem 3.: Bin wieder zurück in der Welt-Elite der Bergläufer :-))
Was so katastrophal begann, war letztlich doch noch eine gelungene Berglauf-WM!
Nun ist die diesjährige Masters Berglauf-WM in Meduno (Italien), mein ausgemachtes Lauf-Highlight des Jahres, auch schon wieder Geschichte.
Als Fazit gibt es Licht und Schatten zu berichten, aber auch ein unglaubliches Resultat. Aber okay, der Reihe nach:
Die Bedingungen im Vorfeld des Berglaufs waren alles andere als berauschend. Tagelange heftigste Unwetter mit Starkregen von 200-300 Litern pro Quadratmeter hätten wohl auch schon einen Volkslauf in der Stadt weniger vergnüglich erscheinen lassen, aber einen Berglauf auf Trails ohne befestigten Untergrund und bei 5km Länge und über 800 Höhenmetern einer durchschnittlichen Steigung von mehr als 16%(!) vor der Nase zu haben, brachte meine Lust auf's Laufen nahe einem absoluten Tiefpunkt. Nun ja, jetzt war ich extra 7 Std. hingefahren, so dass ich mich davon natürlich nicht vom Start habe abhalten lassen, aber ein wenig mulmig war mir in Anbetracht der bevorstehenden Schlammschlacht in den Bergen schon zu Mute. Was ich aber vor dem Start nicht ahnen konnte, der Schlamm und das unwegsame Gelände erwiesen sich als mein kleinstes Problem.
Da es pünktlich zum Start am Freitagmorgen aufgehört hatte zu regnen, stand ich dann doch etwas motivierter an der Startlinie als gedacht, doch meine Freude über diese unverhoffte Verbesserung der Bedingungen und auf den dann möglicherweise doch nicht ganz so ekelhaften Lauf, währte nach dem Startschuss ziemlich genau 10 Sekunden! Im Vollsprint, um eine möglichst gute vordere Position in den engen Bergwegen zu haben, auf denen das Überholen oft sehr schwer und stellenweise schlicht unmöglich war, wollte ich die Hauptstraße von Meduno verlassen. Dann kam die erste Kurve und jemand hat mich exakt im Kurvenscheitel von hinten umgegrätscht, so dass ich erst waagrecht in der Luft und kurze Zeit später ordentlich lädiert auf eben jener Hauptstraße lag. Im Fußball wäre das eine klare rote Karte gewesen, bei einer Berglauf-WM spricht man bei sowas wohl von "internationaler Härte". Wie auch immer, es war ein heftiger Einschlag und ich plötzlich ein Hinder- und Ärgernis für das restliche Feld, das ja nun auch noch eine menschliche Hürde zu überwinden hatte.
Tja, und da war er wieder.....der absolute Tiefpunkt!
Glücklicherweise habe ich mir beim Sturz nichts gebrochen und konnte das Rennen wieder aufnehmen. Mit ordentlich Wut im Bauch bin ich also dem Feld hinterher gehechelt und konnte auch noch viele Plätze gutmachen, aber natürlich waren die Leute ganz vorne, dort wo die Post abgeht, längst über alle Berge (im wahrsten Sinne). Trotzdem habe ich beim Laufen gemerkt, dass ich erstens in einer Tagesform bin, wie man sie nur selten hat und zweitens die Wut offensichtlich ganz gut in positive Energie umsetzen konnte. Mit einer Zeit von 40:20 min. kam ich dann im Ziel an.

Dem "ungewöhnlichen" Rennverlauf geschuldet, hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Ahnung, welche Platzierung letztlich rauskam und als sich das dann (kaum 4 Std. später :-)) änderte, als endlich die Ergebnisliste veröffentlich wurde, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich war tatsächlich noch der schnellste Deutsche und auf Gesamtrang 7 meiner AK gelaufen!

Top10 der Welt! Oh Mann, was für ein Gefühl und wenn der Preis dafür die bleibenden Sturznarben waren, dann zahle ich den gerne :-). Daran, was ohne den Sturz möglich gewesen wäre, wollte und durfte ich gar nicht denken, denn auch wenn ich völlig unschuldig daran war und auch keine Chance hatte ihn zu verhindern, ich sage ja selbst immer: "...hätte, wäre, wenn zählt im Sport nicht!" und das gilt natürlich auch für mich.
Ohnehin überwiegt jetzt das geile Gefühl dieser Top-Platzierung und was von der WM für mich persönlich bleibt, sind im Wesentlichen drei Dinge:
1. Manche Narben zieht man sich gerne zu! :-)
2. Aufgeben tut man nur Briefe!
und natürlich vor allem 3.: Bin wieder zurück in der Welt-Elite der Bergläufer :-))
Was so katastrophal begann, war letztlich doch noch eine gelungene Berglauf-WM - Prost!
